die, die das Wasser liebt
Sonntag, 6. November 2022
Innehalten
Ich muss mir jetzt mal ein paar Sachen von der Seele schreiben.

Also einerseits nochmal die Diagnosen der Therapie und meine Arbeitssituation bzw Kolleginnen.

Freizeit = freie Zeit?
Heute ist Sonntag und eigentlich könnte man das Wochenende "machen wozu man Lust hat". Ich sehe es ja bei anderen (zB einer normalen Person, der ich bei Instagram folge), wie das Wochenende strukturiert wird. Da wird zwar auch Haushalt gemacht, aber halt vormittags, weil nachmittags ein Ausflug ansteht.

Also es geht da beides, Freizeit, was unternehmen und nebenbei Haushalt.

Wie schön das wäre, wenn man so viel Power hat, am Wochenende noch was zu unternehmen. Oder wie meine Kolleginnen nach der Arbeit noch zum Sport zu gehen.

Ich bin stressanfälliger, was man wohl auch nicht mehr groß ändern kann. Ich brauche mehr Ruhepausen, um mich wohl zu fühlen.
Da habe ich etwas Angst nicht in den Job zu passen oder noch nicht das richtige Büro gefunden zu haben... mir wäre pünktlicher Feierabend schon wichtig. Natürlich gibt es mal Hochphasen mit Überstunden klar, aber jede Woche denen meine Freizeit zu geben, obwohl ich ja eh schon den ganzen Tag da bin?! Die Zeit bräuchte ich eigentlich um runter zu kommen, ich brauche mindestens 2h nach der Arbeit, um mich wieder normal zu fühlen.

Und da muss ich meist schon fast wieder schlafen gehen, weil ich nicht direkt einschlafen kann.
Das Wochenende bin ich dann platt und hole den ganzen Schlaf nach... und eben den Haushalt.

Es sich leicht machen
Ok, die haben alle scheinbar Mitbewohner oder Partner, mit denen die sich Haushalt teilen können. Ich muss alles alleine machen.
Jetzt muss ich mich eben irgendwie anpassen, weil meine Art sich nicht so schnell ändert wird.


Wie schön es wäre, nicht so zu sein. Jetzt ist aber leider so.

Glaube, wenn man mehr so eigene Sachen hat, eigene Waschmaschine, eigene normale Wohnung, Streaming Dienste, kann man sich das Leben um die Arbeit drumherum legen. Aber für auf Dauer finde ich es blöd, weil dir Niemand diese Lebenszeit zurück gibt.
So finde ich niemals einen Partner oder hab Zeit für den.

Vielleicht finde ich ja noch irgendwie nen guten Umgang damit, ohne das Gefühl zu haben, nie wieder richtig leben zu können...

Aber ich habe mir mal einen Tagesplan erstellt und wenn ich so schaue steht da: 8-9h Schlaf, 2h Freizeit abends, 9 Stunden Arbeit inkl Pause+ÜStd, 40min Weg, 1h Kochen und Essen, 1h morgens fertigmachen und Essen...und 1h einschlafen.
-> 2h Freizeit, in denen ich müde bin und Haushalt machen müsste, Sport wäre auch mal cool...Freunde treffen? Schwierig. Will ja auch nicht alles am WE machen....
Da will ich doch eigentlich Leben und Spaß haben...

Ich muss das echt mal richtig planen, hab mir alles dafür gekauft.


Das coole ist ja, man kann sich kaufen was man will, bei den Gehalt. Aber dafür wird was erwartet. Großer Einsatz und Engagement für die Firma. Ich bin aber wie gesagt Mitte 30 und müsste schon mal schauen, ob und wo ich nen Typ finden könnte, falls ich mal ne Familie gründen möchte.
Oder mich eben wohl fühlen will mit Freunden, die treffen, weil ich eben nicht mit meinem Partner zusammen wohne.


Was mir generell gut gefällt:
- gutes Gehalt für ein normales Leben
- Aufgaben wie Entwurf von Gebäuden, Unterlagen zusammen suchen, Normen und Regeln in einem Dokument zusammen stellen, Wohnflächen berechnen, damit das Gebäude funktioniert. Rechnungen überprüfen, finde ich auch noch ok. Das Gebäude besprechen und planen, mit allen Aspekten, ist wie ein großes Knobelspiel. Eigentlich ganz gut.
- zeichnen alleine am PC

Was mir nicht gefällt:
- kaum Freizeit, ständige Erwartung Überstunden zu machen, keine Planbarkeit
- technische Sachen, bei denen ein großes Fachwissen vorausgesetzt wird, Sachen die ich nicht wissen kann, weil wir sie nie im Studium hatten
- mit den Kunden am Telefon streiten, Sachen nachfragen, die irgendwie schief gelaufen sind
- Kundentermine, weil ich noch gar keine Ahnung von nichts habe und demnach auch keine Kompetenz vermitteln kann

-> generell soll man ja immer eher kompetent wirken, keine Schwächen direkt zugeben, eher überspielen, stark wirken, professionell
=> und das ist eher nicht so meine Art. Im Job ok, wenn ich Wissen hab, kein Thema, aber Architektur ist so breit gefächert, da kann man nicht alles wissen.

Ich weiß einfach immer noch nicht, ob ich da reinwachsen kann oder nicht, In meiner alten Firma war es einfacher, weil alle anderen Bauzeichner waren und aus der gleichen gesellschaftlichen Schicht kamen. Die haben gewusst, dass ich viel gekämpft habe, um überhaupt zu studieren. Sie waren sehr unterstützend und nett. Konnten sich gut in mich hineinsetzen. Die Anforderungen waren realistisch.

Nun werde ich aber mit diesen Akademiker Bonzen verglichen, die alle auch noch super Sportler sind, aus guten Kreisen kommen, bereits einige Jahren Erfahrung mitbringen und im schlimmsten Fall auch noch einflussreiche Kontakte haben.

Das fing jetzt schon damit an, dass die alle nach der Arbeit zusammen Sport machen - da möchte ich mich ausruhen oder sich darüber auslassen, wenn Jemand nicht Eislaufen kann. Ist halt ein anderer Schlag Menschen... Ebenfalls eine neue Bekannte, die von der Sauna und Whirlpool bei ihren Eltern oder Reisen nach New York erzählt.

Es ist eine andere Welt.
Und ich weiß jetzt schon, dass die mich komisch finden werden, Weil es einfach so unterschiedlichen Welten sind.



Vielleicht sehe ich es nur als Challenge, 2 Jahre Erfahrung sammeln, zusammenreißen und dann ein anderes Büro suchen, um mehr Freizeit zu haben.

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