Hey.

Stehe eben an meinem Badezimmerfenster, es ist weit geöffnet.
Draußen höre ich nichts außer ein paar Vögel zwitschern.
Lange habe ich mich nicht so frei gefühlt.

Aber woran liegt es jetzt eigentlich?

Ich schaue aus dem anderen Fenster, esse ein Stück vom veganen Bananenbrot und muss dabei lächeln. Das Brot ist sowas von verunglückt und es ist total egal und gut so.


Doch beigebracht hab ich was anders bekommen.
Absoluter Gehorsam. Pass dich an das System an. Du kannst nicht alles haben. Finde dich damit ab. Nimm dich nicht zu ernst. Du bist nicht wichtig. Das schaffst du nie. Lass es lieber sein.

Gehorche, was dir gesagt wird.
Und fühl dich bitte immer wieder schlecht und schuldig.


Nun bin ich in einer ganz anderen Welt unterwegs, was absolut bescheuert klingt, aber so ist. In dieser Welt weint Niemand wegen einer Zahnarztrechnung. Oder kann sich gegen Monatsende kein Essen leisten.

Nein, in dieser Welt geht man essen. Und zwar immer, wenn man dazu Lust hat. Manchmal sogar 2x mal Tag.
Und das ohne irgendwelche Dekadenz. Es ist genauso wie Konzertbesuche, in die Philharmonie, ins Kino, zum (hochpreisigen) Sport, es ist einfach ein Lebensstandard . Ein für mich ziemlich hoher.

Als ich erzähle, dass ich demnächst nach Holland fahre, fragen meine Kollegen, wieso ich über Ostern nicht mit meiner Familie fahren würde.


Meine Familie, ja. Die alle am Existenzminimum Leben.
Ich könnte das jetzt alles so weiter ausführen, aber wenn du mir schon länger folgst, weißt du in etwa wie das aussieht.


So schweige ich auch, als auf der Arbeit erzählt wird, wer zuhause welche Abgaben machen musste oder wer in den Immobilien der Eltern lebt (und noch nie Miete selbst gezahlt hat). Ich schweige, weil ich a) sehr wenig Geld immer verdient habe uns b) meine Mutter schon immer Geld freiwillig für uns und unser Essen gegeben habe. Ohne dazu aufgefordert zu werden...einfach weil sie so oft weinte, weil das Geld knapp war und ich auch was normales/ richtiges Essen wollte.

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Da fällt mir ein, dass ich ja das Buch von Kurt Crömer gelesen habe. Und das meine Mama sich schon früher Mühe gegeben hat, als wir klein waren, uns eine schöne Kindheit zu ermöglichen. Sie hat geschmückt, versucht mit uns zu basteln und zu backen. Aber immer wieder scheiterte sie, es ging was schief, weil sie es nicht gut konnte und dann wurde geschimpft. Weil ja alles perfekt sein sollte. Und dann weinte sie wieder, so wie immer.

Irgendwann kippte dann alles, Papa hatte seine Midlife Kriese und Mama gab uns die Schuld. Besonders mir. So wie alle.
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Und diesen Perfektions- /Gehorsams- Gedanke ist tief in mein Fleisch verwurzelt. Hat auch was mit Kontrolle zu tun.

Wie oft, eigentlich jedes Wochenende, gehe ich samstags gestresst/ müde und gereizt einkaufen? Immer. Und brauche ich die Lebensmittel eigentlich? Kann ich nicht entspannt zur Einkaufsstraße fahren, meine todos erledigen, mit nem Kaffe togo in der Hand und auf dem Rückweg das nötigste fürs WE kaufen?

Nein, kann ich nicht. Meine innere Anspannung ist so dermaßen groß und lässt alles in mir kribbeln. Alles soll perfekt sein. Ich MUSS genügend Essensvorräte da haben, egal ob ich das alles esse oder nicht. Ist ja nicht so, als könnte man nicht jeder Zeit ein geiles Essen bestellen.

Kontrolle muss sein. Und lässt mich nicht schlafen.
Diese Woche nur 1 von 6 Nächten richtig geschlafen. Fühle mich getriggert. Weiß nicht so 100% wieso. Vielleicht wegen der Arbeit....Bei Abgaben werde ich immer so gestresst.


Jedenfalls möchte ich das alles ablegen.
Die Corona Zeit hat mich emotional stark mitgenommen.
Ich möchte mehr im hier und Jetzt sein.
Mehr meine Energie sinnvoll aufteilen und nutzen.
Weniger schlechtes Gewissen und Kontrollzwang haben.
Auch unter der Woche Spaß und Freude empfinden.
Besser schlafen.
Öfters zum Sport gehen, weil es gegen das "kribbelig" sein hilft und dem Stress im Job.

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Sorry, dass es so durcheinander ist.

Bin gleich noch verabredet. Versuche das innerhalb meiner Energie gut an den WE zu regeln.

Viele Dinge, über die ich mir früher Gedanken gemacht habe, sind ziemlich egal .

Meine Haare sind ungekämmt? Egal, sieht keiner.
Hab nichts zum Mittag essen dabei? Egal, kann IN der Pause was holen gehen.
Komme zu spät zu hause los und auf die arbeit? Egal, ich kann einfach länger bleiben.

Sonst sind das so Sachen, bei denen ich über korrekt war.
Haare müssen richtig glatt oder lockig sein, lieber frisch gewaschen und gestresst, als durcheinander. Lieber 1h früher aufstehen, um vor der Arbeit zum Bäcker zu gehen UND über pünktlich zu sein (15min VOR Arbeitsbeginn).

Die Energie, die ich dabei verliere, könnte ich besser für mich gebrauchen.


Abends bin ich immer platt und müde.
Hat aber auch was am Geräusche Pegel auf der Arbeit zu tun

Wieso hab ich eigentlich nur Menschen mit locker leichten Jobs um mich herum? Die im Homeoffice und Teilzeit arbeiten?
Die ständig Freizeit haben, zum Teil sogar mit recht viel Geld (Eltern) oder kaum Geld.

Aber jede Menge Zeit.
Und wenig Verständnis für mein Leben.

Es IST ein großer Unterschied, ob man 6 Stunden arbeitet, ohne richtige Pause und Mittags Feierabend macht. Dann hat man den ganzen Tag noch Zeit, für ein Nickerchen, für den Haushalt und fürs Verabreden
ODER
Man mindestens 8, meist eher 8,5 Stunden arbeitet, mit Baustellenterminen ohne Pause durch, oder mal 9 Stunden oder länger. Mit ständigen Abgaben und Fristen. Und ständiger Anspannung.

Ich bin täglich von 8-18Uhr MINDESTENS unterwegs. Und dann möchte ich mich auch erstmal von der Arbeit erholen und in Ruhe was essen.

Selten denke ich dann, cool, jetzt erstmal am Handy kleben, ist ja nicht so, als wäre ich nicht 8 Stunden am PC gewesen... Und der Job ist super umfangreich, es gibt ständig neue Impulse und 10 Kollegen in einem Raum ist auch nicht gerade eine ruhige Umgebung.


Trotzdem ärgert es mich, wenn andere kam Verständnis haben. Mir fehlen einfach 3-4 Stunden weniger Freizeit am Tag.

Kann jemand, der ausschließlich harten Fetisch Sex mag noch "normalen" Sex haben?
Die Antwort lautet nein, jedenfalls beim Musiker und mir.
Und er ist wieder komplett mit seiner Freundin zusammen.

Cool.

Das sind also die zwei Gründe, weshalb er..ja was will er eigentlich ? Was er nicht will bin wohl ich.
Er spricht von zuneigung, aber nicht von Liebe.
Wir seien zu unterschiedlich. Da hat er recht.

Vorbei die emotionale Achterbahn aus zu viel Nähe und dustanz.

Wollen wir befreundet bleiben ?
Können wir ?

Ich wache auf und blinzle ein wenig.
Scheiß Uhrumstellung, bin ich wieder eingeschlafen?
Draußen zwitschern die Vögel bereits.
Wie viel Uhr ist es denn bitte?!

Ein Blick auf die Uhr, es ist noch etwas Zeit.
ich döse wieder ein.

So ist das, wenn man versucht Arbeiten, Freizeit und Ausgehen und einen Hut zu bekommen. Besonders, wenn man sich auch noch für jeden einzelnen Tag verabredet hat.

Fuck, ich würde lieber einfach liegen bleiben und den ganzen Tag verschlafen... Aber ich hab zugesagt. Zugesagt heute Nachmittag mit einem Fremden mich auf nen Kaffee zu treffen.
Und zwar leider nicht in der Nähe meiner Wohnung, sondern einmal quer dadurch.

Ok, kein Drama. Ich teste gerade meine Grenzenaus.
Was also gut geht und was nicht so gut geht.

Die anderen wollten schon um halb 1 gehen. Fand ich krass, weil ich immer so ein "alles oder nichts" Mensch war. Inklusive Abstürze, durchgemachte Nächte und zerstörter Woche danach. Und halt nicht richtig funktionieren können.

Finde es manchmal spannend, wie andere Leute sowas handhaben. Kann auch ne Inspiration sein, mehr auf sich zu achten. Seine Kräfte mehr einzuteilen und irgendwie Achtsamer zu sein.

War dafür heute früh direkt beim Sport, das ging sehr gut. Weil ich gegen 1 Uhr zuhause war, eigentlich kein Problem...


Aber jetzt denke ich an den Musiker. Der geht noch richtig krass feiern. Er möchte den Moment leben. Er möchte sich ausleben und konsumiert auch Drogen.

Trotzdem hat er sich mit mir dann für die Tage nach sowas verabredet.

Ich spüre jetzt, wie anstrengend das sein kann.

Einmal kam er kurz vorbei und bat ihn, doch noch etwas länger zu bleiben. Er war verschwitzt, und stank, aber blieb.
Natürlich hatte er auch seinen Spaß, aber energetisch ist es totale Scheiße.

Wäre es für mich auch.
Könnte man drüber reden. Man könnte sagen "Hey, du am WE möchte ich gerne wild sein und auf die Kacke hauen. Lass lieber Tage unter der Woche finden, passt für mich besser, ok? Wie können wir es für uns beide gut machen?!"


Aber da ich ihn kenne und weiß, wie er den Erwartungen seines Vaters/ Eltern nicht gerecht werden konnte...wie er Girls getroffen hat, die alles auf ihn gesetzt haben, die ein Leben mit ihm wollten und Erwartungen hatten, die enttäuscht wurden.

Kann er es deswegen nicht?
Er könnte drüber reden...

Aber jetzt kommt so ein Punkt, es ist nicht mein Problem. Da muss ich ganz bei mir bleiben und auch sagen, er ist mir zu anstrengend. Lieber befreundet sein. Passt nicht gut in mein Leben, fühlt sich unsicher an. Müsste er an sich arbeiten. Werde ich nicht verlangen.

Ich liege im Bett.
Was war das jetzt mit dem Musiker?
Hat er mich blockiert?

Ich lösche seine Nummer, sperre ihn bei Instagram.
Doch ich liege wach. Was war das?

So denke ich nach. Nein, ich will ne Antwort haben.
Alles wäre legitim, wenn es ihm doch nicht gefallen hätte. Wenn er mit seiner Freundin wieder fest zusammen ist. Wenn er zurück in die Heimat gezogen wäre. Alles wäre fine, weil es seine Bedürfnisse sind.

Aber nicht zu wissen, was jetzt eigentlich war würde immer ein Fragezeichen hinterlassen.


Das Ding ist...es war real . Es gab direkt nen Vibe, ne Wellenlänge. Es gab diese tiefen Blicke, dieses Lächeln. Bei uns beiden.

Es waren verliebte Blicke. Er hat mich gefragt, was ich möchte, Wir haben gute Gespräche geführt und er hat mich mit einer Selbstverständlichkeit auf die Stirn geküsst. Gewertschätz.

Es war kein Hirngespinst. Ich hab mir nichts eingebildet. Da war etwas.
Trotzdem wäre es ok, wenn es aus irgendwelchen Gründen nicht sein soll. Er wird nicht der letzte Mann in meinem Leben sein.

Deswegen schreibe ich ihm auch abends einfach.
Und er antwortet: direkt.
Er würde sich melden, es wäre viel los bla.

Waren ihm die Erwartungen oder die Erwartungshaltung, die er dachte, die ich habe, ihm zu krass?

Wir werden es sehen...oder auch nicht.
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Ah und er ist auch deswegen kein schlechter Mensch oder so.

Klar, als festen Partner möchte ich keinen Kiffer mehr.
Aber er als Mensch ist deswegen ja nicht schlecht oder böse, weil mir das nicht passt. Auch nicht, wenn er lieber keinen engen Kontakt mehr haben möchte.

Es ist alles cool.

Konnte auf der arbeit weitere kleine Erfolge feiern.
Natürlich sieht und nennt es keiner explezit, aber ich konnte beim Projekt was vereinfachen und viel Geld sparen.

Da es nicht als mein erfolg, sondern "unserer" genannt wurde, weiß das halt keiner.

Aber auch später treffe ich jedes mal den richtigen geschmack. Auch, wenn ich aus der "Gosse" komme (Zitat vom Musiker ).

Und so stehe ich nachmittags auf der Baustelle, an der Grube. Also an der Baugrube von meinem Gebäude.


Euphorisch gehe ich zum sport, komme sehr glücklich nach Haus. Die Leute hatten unrecht. Ich kann doch was !

Dann ne Nachricht von meiner mutter, wann ich denn nochmal vorbei kommen würde. Obwohl ich Ostern zur Familie fahre und wir direkt danach baustart haben.
Juckt sie scheinbar nicht. Kein interesse, kein Verständnis.

Schade, aber ihr problem.

Heute war meine Laune etwas besser.
Es ist etwas wärmer, die Bahnen fahren wieder und ich konnte normal zur Arbeit fahren.

Zwischendrin musste ich mal weg, weil ein Techniker vorbei kam.

Ich bin dann ein wenig länger geblieben und war eigentlich ganz schön mal "nur" 7h zu arbeiten und ne lange Pause zu haben.


Vor allem muss ich mal festhalten, wie stolz ich auf meine Leistungen im Job bin. Meine Details sehen genauso gut aus, wie jene, die ein Fachplaner gezeichnet hat.

Vielleicht ist es nicht so das große, krasse Ding, aber ich finde, ich mache das richtig gut. Auch wenn es sonst keiner sieht oder lobt. Obwohl gelobt wurde ich eigentlich auch.


Und ich bekomme ein paar Zahlungen zurück. Gas ein paar Hundert Euro, Nachzahlung vom alten Job als Hiwi, auch ein paar Hundert Euro und Energiepauschale, weil ich noch als Student eingeschrieben bin. Fehlt noch die Kaution und dann bin ich bei 1.600Euro.

Da fällt mir ein, ich muss dringend noch ne Steuererklärung für die Zeit machen, als ich doppelt angestellt war. Da könnte es auch einiges noch geben.

Richtig ätzend.

Arbeit läuft nicht richtig rund.
Kolleginnen ziehen ständig ne Fresse.
Wenn ich nen Joke mache, wieder ne Fresse.
Immer nur ne Fresse.

Keine gemeinsame Themen. Ich fühl mich unwohl.
In 6 Monaten such ich mir was anderes.

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Hier meldet sich gerade dein Unterbewusstsein.
Du hast doch eben noch traurig unter der Dusche gesungen oder? Dem Musiker Typ hinter her getrauert.
Dich gefragt, ob er sich jemals wieder melden wird?

Ganz ehrlich, sei froh. Der ist doch komplett gestört. Sorry. Aber Liebe oder Hormone machen blind.

Er hat dir doch auch eindeutig gesagt, was er nicht will und das bist leider du.

Du hast immer wieder über Sachen hinweg geschaut. Ja, es ist cool Leute zu kennen, die ihre Depressionen in den Griff bekommen haben. Ja, es war nett mit Jemand zu reden, der Psychologie studiert hat. Und ja, es war nett Jemand zu daten, der nach dem Wohlergehen fragt.

Aber es wird wohl auch andere Menschen geben, die diese Eigenschaften haben. Er wollte und will dich nicht in seinem Leben haben. Es bringt leider: nichts. Es bringt einfach nichts.

Und was ist das überhaupt? Total viele Widersprüche. Bei allem eigentlich.
Es gibt Menschen, die sich dann ertappt fühlen, wenn ihre kleine Märchenstunde aufgeflogen ist...

Ich muss kurz was festhalten.

Sonntag bin ich dann völlig übermüdet tagsüber eingeschlafen.
Hab mich gewundert, woher das auf einmal kam.

Jetzt sind mir ein paar Dinge aufgefallen, bei denen ich hätte anders reagieren sollen. Stichwort Bedürfnisse spüren und kommunizieren, bzw verteidigen.

1) unter der Woche:
rief meine Tante abends bei mir an, als ich nen langen Tag hatte und gerade endlich meine Lieblingsserie schauen wollte (so als Tagesabschluss). Mir hat es zeitlich überhaupt nicht gepasst, sondern wäre ein Tag später etwas früher lieber gewesen.

Sie fragte aber erst gar nicht oder hatte ihren Anruf angekündigt. So ging ich sehr überrascht und überrumpelt ans Telefon und ließ mich "voll labern". Die Themen waren ok, aber auch anstrengend, weil es um Krankheit ging.
-> hätte ich besser an einem anderen Abend verarbeiten können...hätte das direkt sagen sollen "Du, es passt mir heute leider nicht, gerne morgen." Aber wenn man schonmal dran ist? Schwierig
Also wäre da das Motto, nicht dran gehen/ Flugmodus, wenn ich nicht gestört werden will. Und ja, ne Serie gucken ist Grund genug!

2) Besuch von ner Freundin letztes WE.
Sie blieb insg. 5 Stunden, obwohl ich noch erkältet war und nicht ganz fit. Sie wollte unbedingt spazieren gehen, was mir eigentlich nicht passte, weil es so kalt war, trotz Sonne.
Wir fuhren also in einen Park, liefen ein wenig herum. Danach waren wir noch bei mir, aßen etwas und sie erzählte. Dann noch kurz nochmal draußen und irgendwann fuhr sie dann endlich.
Was mir nicht gepasst hat: es gab keine zeitlich begrenzte Aktivität, also ist sie quasi fast bei mir eingezogen gefühlt. Wir kennen uns noch nicht so gut und es ist unangenehm, wenn dir ein Fremder so auf die Pelle rückt.
Außerdem hat sie sich in einer Tour beklagt, über eine Freundin, die ihr nicht richtig zuhört (lol), über ihren Freund, und über ihre dramatische Vergangenheit mit viel Tod, Gewalt usw. Und ich bin kein Therapeut. Sage ich auch immer wieder. Es bringt mir rein gar nichts, wenn ich mit solchen Themen zugeschüttet werde. Für mich ist das einfach nur anstrengend und belastend.

Was hätte man anders machen können? Befürchte diese Freundin sollte man lieber draußen irgendwo in einem Cafe treffen und dann noch ne Runde spazieren gehen. Man sollte es zeitlich begrenzen und dann ehrlich sagen "Du, es war mega schön, aber ich merke gerade, dass ich an meine Grenzen komme. Lass uns gerne nochmal demnächst treffen."


Weil was genau am gleichen Abend dann auch noch passierte, 3):
Ne andere Freundin rief an, um über ihre "baldige Trennung" zu sprechen. Sie hatte Streit mit ihrem Beziehungsmensch und die Emotionen kochten nur so hoch. Alles super dramatisch. Ob sie alles falsch sehen würde? Sie schilderte mir ein paar Situationen. Ich dachte es sei halt wirklich was passiert oder vorgefallen. Aber nein, es ging darum, dass sie sich mit PartnerIn gekabbelt hatte. Mehr nicht... nach ner Stunde voller Emotionen ist sie dann wohl zuhause angekommen, hat das Gespräch gesucht und auf einmal war alles gut und halb so wild.
Aber die Emotionen blieben bei mir stecken.
Was alle Situationen gemeinsam haben? Ich konnte nachts deswegen nicht schlafen!!

Bei meiner Telefon Freundin hätte ich das wohl nicht so ernst nehmen sollen. Oder halt vertagen "Du, mega blöd. Aber es ist schon spät. Du kannst mir gerne Morgen davon erzählen." Zum Beispiel. Dann wäre sie zwar sauer geworden, aber ich hätte wenigstens ein wenig Kraft schöpfen können.


Ich bin so voll mit Arbeit und hab die längsten Arbeitszeiten von allen. Ich bin täglich 8-9 Stunden +1 Stunde Pause + 1 Stunde weg unterwegs. Normalerweilse von 8-18 Uhr, aber auch sehr oft länger.

Daher ist meine Freizeit sehr begrenzt. In der ich versuche, mich selber glücklich zu machen. Gut für mich zu sorgen, einkaufen zu gehen, zu kochen, zum Sport. Abzuschalten, runter zu kommen. Denn die Arbeit läuft auch nicht immer optimal und mir werden immer mehr Projekte aufgedrückt und Kolleginnen sind pampig.

Ich muss echt schauen, dass ich dann wenigstens meine Freizeit und Ruhebedürfnis "verteidige" und eben nicht lieb und nett und gehorsam für alle anderen bin. Auch wenn ich das so gelernt habe.

Auch Gestern Abend 4) nach einem langen Arbeitstag mit Überstunden und Stress auf der Arbeit, wo ich eigentlich nur noch müde war, verschob sich meine Folgeverabredung.
Montags möchte ich mich eigentlich gar nicht verabreden, aber besagte Person konnte nur da (hab ich aber nicht weiter hinterfragt, hätte auch sicherlich nen anderen Termin finden können?!). Und dann hat es sich verschoben. Trotz, dass ich bereits 11 Stunden oder länger unterwegs war.

Bin dann noch zu ner Freundin gegangen, die Hilfe brauchte. Es war super anstrengend, weil sie eigentlich krank war und motzig. Hat mir nicht gefallen. Ich hatte super Hunger und war gestresst.

Als ich dann zum Treffpunkt abends kam, hatte ich unfassbar Hunger, war müde und erschöpft. Eigentlich hätte ich mich einfach dierekt in Restaurant setzten sollen und meine Bedürfnisse befriedigen. Wenn die Bekannte dann gekommen wäre, hätte sie keinen Grund gehabt wütend zu sein, schließlich war ich ja seit 7.30 unterwegs gewesen. Sie nicht, sie hatte frei.

Und siehe da, sie wollte auch gar nichts essen.
Also wartete ich 30min in der Kälte, draußen, aus höflichkeit...

Hatte mich eben nochmal kurz hingelegt, einfach paar Sekunden die Augen schließen...und bin jetzt erst wieder wach geworden.

Im ersten Moment - bin auf dem Sofa mit Blick nach draußen/ große Fenster/ Wald vor der Tür) - dachte ich, ich sei wieder in meiner Heimat im Dorf.

War aber irgendwie ein schönes Gefühl, weil ich es hier so super ruhig ist, in meiner neuen Wohnung.

Und meine beste Freundin (und die Innenstadt) nur zwei Haltestellen entfernt weg wohnt, was sehr praktisch ist.


Ansonsten hatte ich Gestern noch ein "Freundinnen" Date. Wir waren Eis essen und Kaffee trinken. Es fühlte sich alles sehr leicht an positiv an. In Zukunft wollen wir mal zusammen feiern gehen. Es ist ja immer gut Kontakte zu haben.

Sie nannte mir noch Seiten, um Klamotten für die Arbeit zu bekommen und ich ihr eine gute Agentur.


Danach war ich richtig glücklich und zufrieden.
Ich denke das "Zaubermittel" gegen depressive Phasen sind andere Menschen. Jedenfalls zum Teil.


Auf der Rückweg besuchte ich meine kranke beste Freundin und bin da versackt. Wir haben was zu essen bestellt, was wirklich lecker und halbwegs gesund war.



Und die Liebesgeschichte?!

Es gibt leider keine, sorry for that.
Hatte ihm Gestern Abend einen kleinen Smile geschickt, keine Reaktion. Haben uns 1 Monat nicht mehr gesehen.

Der wird andere Themen/ Frauen in seinem Leben haben.
Glaube, er wird sich nie wieder melden. Sagt mir mein Gefühl.
Ist auch ok.


Ich muss einfach wieder mehr und öfters rauskommen...unter Leute, da wird sich bestimmt was mit anderen Männern ergeben. Aber ich fange klein an, nur Frauen treffen, Freundinnen Dates, Kontakte knüpfen usw.

Und regelmäßig zum Sport, das hat mir die Woche sehr gut getan. Das und der Besuch einer Freundin am Freitag mit Brauhausbesuch.

Wünschte wir könnten öfters was zusammen machen...oder ich muss diese Dinge eben alleine alle machen. Hauptsache was cooles und mal raus kommen.


Aber so generell bin ich eigentlich recht zufrieden momentan.
Hab auch ein wenig Gewicht abgenommen. Da war die Hoffnung, wenn ich wieder im Gleichgewicht bin, sich alles von alleine normalisiert. mal sehen.

Hach Leute, Sonne scheint und das an einem Wochenende.
Supi.

Die Woche war - anstrengend. Wirklich anstrengend.
Zusätzlich zu meinem Hauptprojekt habe ich noch ein weiteres aufs Auge gedrückt bekommen.
Und dieses war leider recht unklar und hat sich ewig gezogen... schön, wenn man mit dem Chef in einem Raum sitzt und dieser immer mal wieder genervt über deine Schulter schaut.

Irgendwann lag ich nachts um 5 wach und dachte über die Projekte nach. Und da wurde mir klar: ist nicht mein Problem. Es ist nicht mein Stress, die hätten das besser planen müssen, nicht ich.

Trotzdem bin ich einen Tag früher ins Büro gefahren, um das mal in Ruhe anzuschauen und zu überlegen. Die Kollegin vom Projekt war auch da und ich machte mir meinen Unmut etwas Luft...

Überstunden hab ich auch nur 0,5 gemacht. Weil ich es einfach nicht einsehe, da weiter künstlich Druck aufbauen zu lassen.


Ansonsten war es eine relativ produktive Woche. Ich konnte meine Ziele umsetzen, 2x Woche Sport, nur kurz und solange ich wirklich Liust hatte, direkt nach der Arbeit. Dienstag und Donnerstag. Besonders Donnerstag hat sehr, sehr gut getan, um den Stress wieder aus dem Körper zu bekommen.

Donnerstag hab ich es auch geschafft, vor der Arbeit die Wäsche zu waschen und konnte etwas später zur Arbeit, weil ich Montag länger geblieben bin.

Mittwoch war der Vorsorgetermin beim Gyn vor der Arbeit, was auch gut geklappt hat.


Die Wohnung ist jetzt auch soweit fertig grob.
Es fehlen noch Kleinigkeiten, wie Lampen. Und ich hätte gerne eine Vintage Kommode im Wohnbereich und das Ikea Regal im Schlafzimmer. Lamngfristig muss ich mir was mit dem schlecht gedämmten Dach überlegen...
Und den Hausmeister/ Klempner wegen der Spüle rufen, da ist was undicht.


Aber generell ist eigentlich alles "gut".

Bis auf den einen Tag hab ich eigentlich immer durchgeschlafen. Ich bin abends ins Bett, wenn ich müde war und nach 7,5-8h aufgewacht. Das ist sehr, sehr gut.

Ansonsten versuche ich mein Wochenende nicht zu sehr mit Pflichte voll zu klatschen. Muss mir da aber noch ne richtige Strategie überlegen....

Projekt "Ich hole mir mein Leben zurück" läuft also langsam ganz gut an :)

Lisa ist eine Freundin von mir und heißt eigentlich anders, aber ähnlich.

Manchmal erlebe ich mit ihr eine Dynamik, die ich (scheinbar) auch mit Männern erlebe, nur umgedreht.

Aber von Anfang an.

Wir haben uns zufällig kennengelernt und direkt gut verstanden. Lisa ist jünger und schaut zu mir auf. Sie schätzt meine Meinung, hat immer sehr viel mitzuteilen und nicht so viele andere Freunde.

Manchmal schreibt sie mir random Sachen/ Fragen, die sie beschäftigen oder teilt Screenshots. Das kann manchmal, genauso mit dem vielen Reden, anstrengend sein.

Ich mag sie gern, aber konnte noch nicht so richtig Grenzen kommunizieren, damit es mir nicht zu anstrengend wird, wenn wir uns treffen und dazwischen.

Wenn ich mal nicht antworte, schreibt sie manchmal trotzdem 2-3 weitere Nachrichten und "setzt mich unter Druck"(also könnte man so fehlinterpretieren, ich denke sie will einfach in dem Moment alle ihrer Gedanken mitteilen, so mache ich es auch).

Man könnte denken, "Ach die Kleine, die wartet ja förmlich auf meine Nachrichten und Treffen."

Sowas denke ich natürlich nicht, aber ich befürchte, Männer denken so.

Ein wenig kann ich es nachvollziehen. Das Gefühl, sich melden zu müssen, für den anderen da sein müssen. Der all seine Probleme besprechen möchte, und man sieht diese Verbindung nicht als so krass/ tief an und möchte nicht für den anderen da sein. Nicht die Verantwortung tragen müssen...

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Als ich jünger war, wollten alle Männer direkt mit mir zusammen sein. Ich dachte, das war weil ich nicht ü30 war oder Normschön.

Vor allem war ich aber emotional gar nicht erreichbar. Hab heute nen Podcast gehört und da ist ne Frau, die Männer auf Abstand hält. Gar keine Gefühle zulassen will, nur körperlich, keine richtige Nähe.

Früher war ich auch so. Und die Männer waren wild danach, mit mir Zeit zu verbringen.
Und falls ich etwas von meinem kaputten Leben geteilt habe, waren sie enttäuscht, dass keine coole und mysteriöse Frau dahinter steckt, sondern einfach nur sehr viel Schmerz.

Und jetzt bin ich ZU nachlässig? ZU nett? ZU wenig streng?
Zu wenig konsequent, was schlechtes Verhalten angeht?! Zu offen, zu lieb?


Und das sind aber alte Programme, denke ich.
Zu viel aushalten, drüber hinwegsehen, über Grenzen gehen lassen. Immer wieder unterschwellig schlecht behandeln lassen, weil man es so gewöhnt ist.

Und trotzdem viel zu viel geben. Zu schnell, zu weich sein. Für Menschen, die es nicht wert sind.

Ich sitze hier mit einer Portion Eis, eingekuschelt.
Stimmung ist ok, würde ich sagen.

Aber heute, ich war wieder arbeiten, hab ich ein paar Sachen anders gemacht. Hab in Ruhe meine Arbeit beendet, bin zum Supermarkt gegangen, hab geschaut, was ich die nächsten 3 Tage essen möchte und eingekauft. Bin nicht direkt zur Bahn gesprintet, sondern bis zur nächsten Haltestelle gelaufen (hab ja sonst quasi kein Tageslicht). Und weil es dort an einem Park so friedlich war, der Sonnenuntergang so schön, hab ich mich einfach mal 5-10Minuten dort hingesetzt.

Und einfach nichts gemacht. Gesessen, geschaut, geatmet, gelauscht. Gedanken nachgehangen und Wolken geschaut.
Kleines Foto gemacht, um glückliche Momente einzufangen.
Und DANN bin ich zur Ubahn gegangen.

Ziel war es, bis ca 19Uhr zuhause zu sein, zu kochen und essen. Ich war kurz vor da, also alles gut.
(Ich kann nicht zu viel meiner Routinen auf einmal ändern, weil ich es mich sonst direkt überfordert).


Cool, so hatte ich wenigstens einen kleinen ruhigen Moment, nur für mich. Wenn ich schon die Mittagspause nicht so nutzen darf, wie ich es eigentlich gerne hätte.


So, nun zum Thema Entliebung.
Oder noch kurz vorher, ich hab überlegt ein paar Tage die Woche eventuell meine Gleitzeit voll auszuschöpfen und später anzufangen. Damit ich morgens meinen HaushaltsKram erledigen kann und nach der Arbeit wirklich frei haben kann. Mal sehen, wie und ob das klappt. Heute war ich zB ja auch länger auf der Arbeit, vielleicht kann ich Morgen dann regulär aufhören? Und zum Sport gehen?


Die Entliebung
Ist eigentlich kein so ganz großes Thema, obwohl für mich und meine inneren Prozesse vielleicht schon.
Ein Gedankenspiel:
"Er meldet sich nicht. Er hat gesagt, dass er keine Beziehung will und dir das nicht geben kann. Er hat es dir ja bereits vorher gesagt. Er hat es in nette Worte gepackt, aber im Prinzip ist er wohl eher der Typ, der von Frau zu Frau springt und immer neue Abenteuer sucht? Wenn sie dann sich meldet, nachfragt und "stresst" fängt sie an zu nerven und man sucht sich eine Neue?!"

All das könnte sein, Wir wissen es nicht.
Und da er sich mal wieder nicht zurückmeldet, werden wir es wohl auch nie erfahren.

Ich hatte ihn als Kumpel gesehen, hab frei heraus geredet, welche Themen mich beschäftigen. Das geht scheinbar nicht, wenn man sich kennenlernt und gleichzeitig intim ist.
Weil es ihn irgendwie bedroht oder so.

Ist er der falsche Mann für mich?
Auf jeden Fall!

Also sollte ich mir folgende Dinge merken:
- behandle einen potentiellen Datingpartner nicht wie ne beste Freundin, auch wenn er so nett scheint
- behalte lieber anfänglich etwas Distanz, behalte etwas mehr die Kontrolle darüber, was du sagst (so als würde man neue Freunde kennenlernen)
- lass das ganze natürlich wachsen, auch wenn es sich toll und richtig anfühlt
- wenn er sich nicht meldet, hast du keine Priorität. Du kannst dann innerlich den Typ abhaken, äußerlich bleibst du aber freundlich, hast aber halt "keine Zeit" mehr
- geb nicht alles direkt einen fremden Menschen, lass es wie in einer Freundschaft organisch wachsen
- sei nicht überfreundlich, überhöflich, nachlässig, wenn der andere sich blöd benimmt (ebenso Freundschaft)
- mach keine Ausnahmen für nen Mann, bleib deinen Routinen und Zeiten treu

Ein Gedanke: eigentlich müsste ich alles was meine Eltern mir beigebracht haben, genau gegensätzlich machen.

Ihre Glaubenssätze und Überzeugungen sind falsch.
[Ja, geschuldet vllt aus Überforderung, und dann maulst du dein Kind an, damit es ruhig ist und funktioniert. Damit es lernt "nicht alles haben zu können" und vor allem bequem für das eigene Leben ist. Aus überforderung und/ oder Egoismus. Oder weil ich kein Wunschkind war.]

Jedenfalls hab ich durch das Buch von Kurt Krömer über Depressionen und meine Süßigkeiten Bestellung heute etwas gelernt.

Ich darf Sachen wollen. Und ich darf mir diese Bedürfnisse erfüllen. Einfach nur weil ich Lust dazu habe. Ich muss nicht mehr aufs Geld schauen und kann mir "Wünsche" erfüllen.

Und da dies ein glaubenssatz meiner Eltern war, hier noch den anderen Rotz, den mir meine Eltern beigebracht/ eingetrichtert und ich übernommen habe:
- Du kannst nichts
- Es kann sich nicht immer um dich drehen
- Stell dich mal nicht so an
- Du kannst nicht alles haben
Wenn mir kalt war, war es egal. Wenn ich Ruhe wollte, war es egal. Ich kam mir vor wie ein Hund, nur dass man Hunde liebt.
- Niemand interessiert was du willst
- Du darfst nichts wollen, du kannst dir höchstens was wünschen
- Das ist unser Geld und wird nicht für unnötiges (normale Kleidung, Spielzeug usw) ausgegeben
- Willst du das wirklich haben? Nimm lieber xy, das ist billiger.
Und wenn ich einmal in 10 Jahren was bekommen habe, wirde es mir immer vorgehalten.


Und eigentlich kann man alles umgekehrt betrachten.
- Ich werde geliebt, wie ich bin
- Leute verbringen gerne Zeit mit mir
- Leute finden meine Meinung wertvoll
- Menschen bewundern mich
- Ich darf und muss mich um meine Bedürfnisse kümmern
Usw

So häng ich hier, sitze mal wieder (wie eigentlich immer ) auf meinem Sofa.
Und bin total platt.

Hab mir eben für 16Euro Kuchen, Eis und Getränke bestellt und liefern lassen.
War irgendwie nötig.
Hab dann nen Film angemacht und mit ner Decke es bequem.

Denn...ich hab nen Sozialkater.
Einfach durch andere Menschen und weil das Treffen Gestern recht lang ging.

Hab mal wieder nicht gemerkt, dass es mir Gestern zu viel war. Vor allem mit neuen Leuten, brauche ich mehr nen Rahmen für Verabredungen. zB Essen gehen, da gibt es einen Beginn und ein Ende.

Diese neue Freundin redet oft sehr viel, möchte viel mitteilen und ich muss da noch mit ihr kommunizieren, dass es mir oft schnell zu viel wird.

Abends ließ dann noch ne andere Freundin ihre Beziehungsprobleme bei mir aus. Alles sehr dramatisch, also scheinbar, weil eigentlich waren es nur Kabbeleien.
Aber die blöden Gefühle bleiben bei mir "stecken".

Hätte heute eigentlich zum Sport gehen müssen, fühle mich aber zu schlapp/ noch zu krank. Ich hasse das so sehr.

Der Musiker hat sich gar nicht mehr gemeldet. Ich möchte ihn nicht zwingen, mit mir in Kontakt zu sein. Joa.

Fühlt sich alles blöd an.

Und so fließt wieder ein freier Tag, ein kostbarer freier Tag, an mir einfach so vorbei und ich hänge bei social media.


Entweder muss ich meine Wochenenden anders strukturieren (Freitag verabreden und Sonntag), bzw mehr Grenzen setzen/ auf meine Bedürfnisse achten, damit diese nicht übertreten werden oder mir mehr Aktionen für Wochenenden ausdenken.

So ist es jedenfalls blöd.

********************Ach, Nachtrag*****************
Du hast dir genau diesen Typ ausgesucht. Du hast gedacht, der ist Künstler, von sich überzeugt, nur an sich interessiert und kompliziert.

Und ja, du hattest zwar dann einen anderen Eindruck gewonnen. Aber im Grunde hast du jetzt genau das bekommen, was du anfänglich gesucht hast.

Altes Muster wieder...ein Mann, hinter dessen Probleme ich mich verstecken kann. Jemand der so kompliziert ist, damit bloß keine richtige Beziehung entstehen kann.

Er zieht sich immer weiter zurück...ich lasse ihn.

Ich schreibe ja hier, um auch für mich Sachen nochmal zu reflektieren. Schreiben hilft mir, meinen Kopf zu ordnen.

So konnte ich die Sache mit dem Musiker nochmal neutraler von außen betrachten (oder so).

Daher gehe ich davon aus, dass er eigentlich aufrichtig war.
Dass er auch ohne große Erwartungen zu haben mich beim ersten Date kennengelernt hat. Vielleicht hat es ihm gefallen, wie entspannt wir reden und vorher schreiben konnten.
Und vielleicht war er auch aufrichtet, als er gefragt hat, ob er mich zur Bahn bringen darf und zum Abschied küssen. Und mein Nein verkraftet hat.

Vielleicht hat ihm das zweite Date außerordentlich gefallen, als wir uns besser kennenlernten. Als ich ihm "nen guten Rat" zu ner Jobsituation gegeben habe. Menschen sagen mir, sie fühlen sich von mir gut verstanden.

Als er mich danach zur Bahn brachte, wir die Sterne betrachteten (ich wollte noch ein wenig mit ihm reden, auch wenn ich am nächsten Tag früh raus musste und ging daher ein Stück mit ihm), hörte er mir angeregt zu. Er sagte, er würde nicht viel von Astrologie halten, mir aber gerne zuhören.

Wahrscheinlich war seine Nachricht am Tag danach oder später ehrlich, als er sagte, wie toll er mich fand. Das habe ich ja auch in dem Moment so gefühlt, große Sympathie.

Als wir dann beim 3. Date was zu Essen holten, es in meiner neuen Bude aßen und schließlich im Bett lagen und sehr lange redeten (obwohl ich mal wieder am nächsten Tag früh raus musste), fragte ich ihn irgendwann, ob es ok wäre ein wenig Körperkontakt zu haben. Da wir beide irgendwie Sicherheitsabstand hielten und den anderen nicht bedrängen wollten.

Es folgt Intimität, bei der er zu nervös war...

Naja. Ich glaube so Sätze wie "In deiner Gegenwart bin ich nervös." oder "Du gefällst mir richtig gut." sind aufrichtig gemeint und eigentlich wäre ja alles auch sehr nett.

Wenn da nicht die Realität wäre^^


Der Musiker und ich haben ähnliche Werte bei ein paar Themen. Seine Biographie ist irgendwie beeindruckend und er findet meinen Werdegang ebenfalls genauso stark.

Zurück aber zur Realität.
Moment, noch einen kurzen Gedanken ausführen. Wir waren beide auf dem gleichen Festival, vor vielen, viele Jahren.
Ist schon manchmal witzig, wie Jemand der aus "besten Haus" kommt und Jemand wie ich dann doch so einige Übereinstimmungen haben. Also wie sich Wege dann doch kreuzen, wenn auch nicht lang.

So, Realität.
Da ist/ war ein Fetisch, den ich nicht bedienen kann. Was aber für mich total fine ist, wenn er das woanders macht. Finde Sex und Liebe sind sehr unterschiedlich. Bzw Liebe zu einem Partner und Liebe zu einem Freund.

Der andere Aspekt ist, dass er keine Beziehung möchte, bzw nicht möchte, dass ich eine möchte.
Nach meinem Ratgeber und seinen Erfahrungen, werden Frauen dann ein bisschen verrückt. Was ich auch glaube.

Er sprach mal von einer missglückten Affäre, mit einem Mädchen, die bereits ihre ganze Zukunft mit ihm verplante.

Das will ich NICHT. Schon alleine wegen dem Kiffen nicht. Ich will doch keine feste Beziehung, bei der ein Kind irgendwann mal entstehen könnte und der Vater liegt bekifft in der Gegend rum. Nein, danke. Außerdem könnte ein solcher Freigeist (sichtbare Tattoos usw) ziemlich schwer in mein Leben zu integrieren sein. Allein wegen dem seriösen Job.

Klar, es wäre alles nicht unmöglich. Wenn man wollen würde. Und ich will aktuell nicht. Ich möchte meine ganze Power und Aufmerksamkeit in mein eigenes Leben stecken.

Wie gesagt, ich war noch nie so nah daran wieder "die alte" zu werden. Und Liebesbeziehungen haben mich immer wieder instabil werden lassen.

[Interessanter Weise hatte ich die Nacht wieder einen Alptraum mit Schlafwandeln oder so, bzw Panik. Das kam aber diesmal von der nassen Wäsche und stickigen Luft und kommt scheinbar nicht nur, wenn er bei mir pennt/ es mir zu intensiv war.]


Ach, er war es übrigens, der sich zurück zog und dann via Textnachricht verkündete, mich so toll zu finden, schön bla bla, aber sich nicht festlegen möchte. Mir nicht geben kann, was ich brauche oder so. (Der Part mit der Ex-Freundin).
Weil richtig verfügbar ist er ja eigentlich auch nicht, daher wäre alles eigentlich hinfällig.


Nicht den Faden verlieren...
Ich kann mir echt vorstellen, wie blöd es mit anderen Frauen laufen kann, wenn alles Richtung Beziehung läuft und man "den Traum dann zerstört". Ich hab ja auch super viele negative Erfahrungen mit Männern gemacht.

Trotzdem wünschte ich, er würde mich besser kennen, um zu wissen, dass ich auch einfach nur Zeit mit Jemand verbringen kann, ohne heiraten zu wollen.

Werden wir da überhaupt nochmal hinkommen? Wer weiß, manchmal werden Dinge gesagt und man fühlt sich eingeengt.


Was ich sagen wollte, vielleicht ist er kein total blöder, manipulativer Mensch. Vielleicht hält er mir die Tür auf, kocht für mich, fragt wie es mir geht, was ich möchte, lädt mich zum Essen sein, bringt mir Sachen vorbei, geht für mich einkaufen...weil er mich wirklich mag.

Vielleicht mag er einfach das drumherum nicht? Die Erwartungen, der Druck, das sich melden müssen, die Emotionalität und Leute zu enttäuschen.

Er will mich nicht verletzen.
Scheint er ja öfters vorher geschafft zu haben...

hm