die, die das Wasser liebt
Sonntag, 26. Dezember 2021
Weihnachtspleite
Eigentlich so wie jedes Jahr.
Doch diesmal hatte ich gar keinen Einfluss auf die Planung, da ich wegen der Abschlussarbeit beschäftigt war.

Und meinem Teilzeitjob, darf man ja auch nicht vergessen.

So saß ich mit tiefen Augenringen in der Bahn und hoffte einfach, dass die anderen was organisiert haben.

Aber es war doch Weihnachten, da ist es doch einfach was zu organisieren?! Besonders wenn deine Schwester auch "nur" Teilzeit arbeitet, ein Auto hat und dein Bruder komplett arbeitslos und auch mit Auto ist. (Das erwähne ich so, weil die beiden je Auto geschenkt bekommen haben und ich nach wie vor mit der Bahn zur Arbeit pendle. (Ich hab nen längeren Arbeitstag und etwas mehr Stress wegen Umsteigen und so)).

Ach, ich bin übrigens auch jetzt gerade unfassbar müde und erledigt. Hab die letzten Wochen ja gearbeitet und versucht die Masterarbeit voran zu bringen. Teilweise nachts. Freie Tage hatte ich kaum, daher auch viele Schlafstörungen usw.


Wieder zurück zum Auto. Da wurde ich erstmal angemeckert, weil meine Mutter so viel Stress hatte. Den lässt sie einfach mal an mir raus. Weil ihr Job so stressig sei.

Dann frage ich, was es denn zu essen geben wird?
Suppe.

Suppe?

Ja, sie hätte keine Zeit gehabt. Ähm, sie wohnt doch bei Oma über Winter immer und muss sich um sonst nichts kümmern? Kein Haushalt usw.
Oma sei krank gewesen. Hm ok. Also Suppe?

Bevor du dir jetzt ne coole, crazy Suppe oder Eintopf vorstellst, es war ne klare Gemüsesuppe mit Suppengemüse und Würtschen. Ich bin kein großer Würstchen fan.

Außerdem bin ich 1 h zu früh da, weil mir keine Zeit gesagt wurde, sondern ich einfach kommen sollte. Diese Zeit hätte ich gerne geschlafen!

Also hänge ich da rum und warte, höre Radio.
Meine Mutter in der Küche mit Oma, schließlich soll es noch Kartoffelpuffer geben, die ich auch nicht besonders mag.
Mutter sagt, wie wenig sie kochen kann.
Na, dann hätte man alles vielleicht anders planen können?! Dafür müsste man sich halt vorher gedanken machen und miteinander reden. Was aber keiner macht.


Dann sitzen wir im Keller meiner Oma, ich bin müde, erkältet und einfach nur fertig.
Interessiert nur Niemand.

Keiner fragt, wie weit meine Abschlussarbeit ist. Ich zeige trotzdem meine Modelle, die ich am Tag vorher gebaut habe.

"Also, wenn es schon zwei Modelle sein sollen." sagt meine Mutter "Da bin ich direkt raus, Wieso denn zwei?!"
Wenn du jetzt denkst, sie würde Interesse zeigen und ich könnte ihr den Unterschied zwischen Umgebungs- und Ausschnitssmodell (der Maßstab) erklären, dann irrst du dich.

Das Gespräch ist damit beendet.

Meine Mutter ist ja nach wie vor der Ansicht, ich würde gegen meine Bestimmung gehen. In ihrer Welt gibt es keine akademische Titel. Auch die Uni existiert irgendwo, irgendwie, aber nicht für sie.

Es ist, als würde Jemand von einer geplanten Mars Expedition erzählen. Ja, es gibt nen Mars, bestimmt. Der ist halt irgendwo und was sollte das einen interessieren?!

Und so hocken wir da rum.
Ich spiele Musik vom Handy ab und habe ein Spiel mitgebracht. Das Geld dafür werde ich nie erhalten.
Auch für die Geschenke, die ich für meinen Cousin kaufen sollte, werde ich nicht das Geld erhalten. Meine Familie hat mich mehrmals wegen kleinerer Beträge abgezockt.

Die denken dann, sie seien sehr schlau, weil keiner mehr danach fragt. Und dann kann man Geld auch einfach behalten. Wenn man eh schon so arm dran ist im Leben.

Und das ist einer der Knackpunkte.
Das Leben ist ungerecht und grausam. Wir sind arm dran. Daran kann man leider nichts ändern, aber beklagen können wir uns. Über den Staat und reiche Menschen, die einfach Glück im Leben hatten.

Und dann sitze ich da und hatte "nur Glück" wie es immer heißt mit meinen guten Noten. Oder ich würde übertreiben, mich zu sehr anstrengen.

Als ich jetzt den Guten Job bekommen habe und meiner Mutter mein Gehalt sagte, schrie sie es direkt meiner Oma entgegen. DIE VERDIENT SO VIEL WIE ICH UND DAS IN TEILZEIT!

Aber deswegen habe ich ja studiert? Hätte man mal zugehört, von meinen Plänen, wüsste man das auch. Und das Studium war wirklich nicht gerade günstig. Juckt nur Niemanden.

Als ich nach dem Essen meinem Bruder sagte, dass es noch Nachtisch gibt, schnauzt meine Mama mich an. Ich solle mal langsam machen (ich verfressenes Ding). Erstaunt schaue ich sie an "Ähm, ich hab nur meinem Bruder gesagt, dass es noch Nachtisch gibt?!"

Es wird wieder nach Kleinigkeiten gesucht, um den Frust an mir abzulassen.

Wenn du denkst, es sei nur meine Mutter so, kann ich dir sagen, dass auch mein Bruder später bissige Kommentare mir gegenüber äußerte.

Sprich, die machen sich lustig über mich.

Merkst du das Problem dabei?

Ich gehe dahin, denke "wir sind doch eine Familie" und "vielleicht wird es diesmal nicht so schlimm" und jedes mal bekomme ich Hass.

Obwohl ich die mit Job, Studium usw bin. Und NICHT damit angebe. Ich verbessere Niemanden oder bevormunde. Ich bin einfach nur da und hoffe auf eine warme Zeit.

Nur da wird nie was draus.

Als ich fahren will, weil ich erschöpft bin und nicht mehr kann, soll ich noch bleiben. Wofür denn, wenn Niemand richtig mit mir redet?!

Es ist ein Machtspiel mehr nicht.

Abends endlich fahre ich nach Hause. Alle Geschäfte haben geschlossen. Ich habe Hunger und kaufe mir zwei Burger bei McDonalds. Ich fahre nach Hause und weine ein bisschen dabei. (geschenke gab es natürlich auch keine, jedenfalls nicht für mich)

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ich kann einfach nicht nachvollziehen warum du dir das immer wieder antust. familie hin oder her, wenn sie so massiv toxisch für dich sind würde ich auf den umgang verzichten.

jedes mal wenn du bei deiner familie warst gehts dir danach schlecht. du bist niemandem zu irgendwas verpflichtet. alles was mir nicht gut tut wird aus meinem leben verbannt....auch wenn es meine mutter ist. hab ich schon durch.
versuche mal in erster linie an dich zu denken. das schließt ja z.b. hilfsbereitschaft anderen gegenüber nicht aus, aber nur wenn auch die kraft dafür da ist. und ansonsten kann so ein gepflegtes NEIN auch mal echt befreiend sein!!

Grüße

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@wenninho
Werde darüber nachdenken...

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