So kurz vor der letzten Prüfung spielen meine Emotionen natürlich wieder verrückt.

Nicht nur, dass ich verrückt schlafe bzw nicht schlafe, Träume usw, nein ich esse auch wie eine Verrückte.

Sushi, Salat. Brötchen und Brezeln. Schokolade und Kekse. Saft. Tortellinis und mein Kreislauf klappt weg.

Übrigens nicht schwanger, sondern gerade Periode.


Was in meinem Kopf weiterhin kreist sind die Erinnerungen an meine Patentante. Pardon, meine tote Patentante.

Als ich krank wurde war das einzige was ich wollte, der schönste Gedanke, an den ich mich klammern konnte: sie.
Wie ich als Kind in ihrem Garten auf dem Zaun saß, wie wir süße Mirabellen vom Baum naschten. Wie sie immer für mich da war und mir halt gab.

In so vielen Alpträumen, in denen Angreifer in das Haus meiner Familie kamen, war ihr Haus meine sichere Zuflucht. Es ist ein, war, ein Sinnbild für Heimat, Geborgenheit und Wärme. SIE war meine Familie und mein Halt.


Es ist alles weg. Als ich wieder gesund war kam direkt Corona und sie wurde ins Krankenhaus wegesperrt.
Ich hab ihren letzten Geburtstag verpasst und sie dann meinen, weil sie nicht mehr bei Verstand war und nicht wusste wer ich war.

Wie weit hat sich das alles denn gelohnt, wenn am Ende Niemand mehr da ist, der sich mit mir freuen kann?


Es fühlt sich so an, als wäre ein Teil von mir mit ihr gestorben. Wie schaffen es denn andere ohne ihre Liebsten zu leben?! Ich versteh es einfach nicht. Oder bin ich zu jung, das es mich so umhaut?

Vielleicht will ich mich auch einfach nur wieder richtig geliebt und sicher fühlen. Vielleicht steckt das auch dahinter, hinter diesem großen Schmerz.