die, die das Wasser liebt
Samstag, 16. April 2022
Struggle
Ja ich weiß, diese Spirale von Hoffnung haben - kleines Hinderniss/ sich einsam fühlen - Abstürz und wieder von vorne, durchlebe ich regelmäßig.

Aber ich muss mir ja selbst Hoffnung zusprechen, wenn sonst ja keiner da ist...

Also neulich war ich beim Zahnarzt. Leider hat mein Lieblingsarzt dort aufgehört und mit den Älteren kann ich nichts anfangen.

Er sah sich kurz meine Zähne an, stellte einen Mangel an einem Zahn fest (sowas wie ein Kratzer innen) und die große Lücke am Backenzahn. Diesmal kam kein überzeugendes Kaufgespräch für ein Implantat, so wie sonst. Nein diesmal kam einfach nur ein "Schade" und dann war es auch schon vorbei und der Dude weg.

Das Implantat wollte ich jetzt übrigens wirklich mal machen lassen, aber kein normales, weil ich das im Leben nicht schaffe! Ich bin so ein hardcore Angstpatient, mein Herz rast sobald ich vor der Prxis stehe, manchmal hab ich nachts Alpträume. In der Praxis ging mein Puls nicht mehr runter und das war ja nur ne Kontrolle.

Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl entweder gleich zu weinen, umzufallen oder mich zu übergeben.

Da jetzt ne größere Behandlung bei Bewusstsein durchführen zu lassen klingt für mich nach totalen Horror. Selbst die Zahnreinigung danach tat ziemlich weh, einfach weil ich so Angst hatte.

Ich überlege nun ein "Mini Implantat" machen zu lassen, also minimal invasiv. Kostet 5.000Euro der Spaß. Ich hab zwar aktuell ca 6.000? gespart, möchte aber ja demnächst eigentlich umziehen, sobald ich mich mal für nen neuen Job beworben habe.


Das ist direkt der nächste Punkt, meine Angst vor der Bewerbung. Meine aktuelle Stelle mag ich nicht richtig und mit dem halben Gehalt finde ich nichts vernünftiges hier.

Daher muss ich mich bewerben und hatte ja schon eine Stelle halb in Aussicht.

Aber ich habe große Angst und Bedenken.
Was ist, wenn ich Vollzeit nicht schaffe? Wenn ich wieder in einen richtigen Stressstrudel gerate, zwischen "du musst funktionieren" und "du musst früh einschlafen, ohen Schlaf funktionierst du nicht" und Versagensängste im Büro.

Da habe ich vielleicht eine Lösung gefunden.
Keine ganze Vollzeitstelle, sondern auf 37,5h die Woche reduzieren. Das wären dann 7,5h am Tag. Da das Büro in der Nähe liegt, könnte man so vielleicht genügend Pufferzeit nach der Arbeit einbauen, um sich ggf zu erholen. Oder halt neben der Arbeit noch Zeit für andere Sachen zu haben?

Weiß aber nicht, ob sich der Chef auf sowas einlassen würde.

Vor der Gehaltsverhandlung hab ich auch mega schiß.

Alles nicht so optimal. Echt nicht.

Glaube weil ich alleine da durch muss, fühlt es sich nochmal gruseliger an...


Meine Mentorin rät mir immer wieder Dinge einfach optimistisch zu sehen und anzugehen. Nicht zu negativ zu denken, weil man sonst eine selbsterfüllende Prophezeiung hat. Sie weiß aber auch nicht, das ich bereits einen Burnour mit Anfang 20 hatte.

Vielleicht lässt sich ja mit den wenigeren Stunden, der kurzen Fahrzeit und eine "entspanntere" Einstellung normal arbeiten doch hinbekommen?! Auch wenn man angeschlagen ist?



Das mit dem Zahnarzt hat mir jedenfalls zu denken gegeben. Er sah nur die eine Lücke und nicht die vielen, vielen Füllungen (die alle in sehr guten Zustand sind).

Vielleicht sind meine Zähne keine Vollkatastrophe, ja sie waren es mal, aber ich habe alles nach und nach reparieren lassen. Alle sind jetzt top gepflegt und es gibt keine Baustellen mehr (ich pflege sie übrigens regelmäßig, das kommt noch dazu).


Vielleicht es ist auch in meinem Leben so? Wenn ich den alten Kack endlich loslasse, meine Familie, meine negative Vergangenheit, sage "Mir doch egal, vorbei ist vorbei!" und mich nur noch auf mich und das heute beschäftige?


Dafür werde ich auf jeden Fall meine alten Tagebücher entsorgen, wie ich bereits angekündigt hatte. Ich werde sie verkleben oder in Farbe tunken. Fott mit dem alten Kram und Schmerz.

Oder werde ich dann wieder mehr Panikattacken bekommen? Weil ich jetzt alles bearbeitet und aufgeschrieben habe, nicht das es doch nicht gut in meinem Kopf angekommen ist, dass ich mich nicht mehr damit beschäftigen muss?!

Auf der anderen Seite will ich es ja loslassen...nicht vergessen aber nicht nicht mehr so stark damit beschäftigen. Ich möchte die Power wieder für mein eigenes Leben haben...


Und durch eine youtuberin angeregt vielleicht mal die Schilddrüse richtig untersuchen lassen. Vielleicht kommt da ja auch ein Teil der ständigen Müdigkeit her.


Mein letzter Gedanke für heute, den ich mir manifestieren muss: nur weil die anderen Ostern mit ihrer Familie verbringen, heißt es nicht automatisch, dass alle anderen Spaß haben.
Oft ist man bei solchen Aktivitäten wie Kuchen essen einfach nur da, redet ein bisschen, bekommt vielleicht ein paar Euro und fährt dann wieder. Ohne krasse Ups oder Downs.

[Doch noch eine Sache, beim Einschlafen ist mir was wieder eingefallen: meine liebste Tante wollte mir kurz vor ihrem Tod noch was erzählen. Oder vielmehr, sie sagte, dass sie es mir nicht erzählt hat. Zu meiner Mutter. Was ihr da wohl verboten wurde zu sagen?!... Und möchte ich es wissen?!

Vielleicht sollte ich zu diesem Teil der Familie (höchst toxisch, traumatisiert und teilweise gestört) Abstand nehmen. Von Ex Knastis, Langzeitarbeitslosen und Verbrechern. Von aggressiven Großvätern mit Nazi Vergangenheit (scheint so, bin unsicher, jedenfalls Stasi) und Kriegsflucht.

Und nicht weil ich ein Arschloch bin, nein, um mich zu schützen. Um etwas Gutes aufzubauen. Trauma vererbt sich, kritische Weltanschauungen vererben sich, Armut vererbt sich... vielleicht muss ich da los lassen, die alte Vergangenheit meiner Familie.

...vielleicht muss ich meine Mama sein lassen wie sie ist und es nicht für so voll/ wichtig nehmen. Die dummen Quatsch labern lassen und gehen/ Grenzen setzten wenn es bescheuert gegen mich geht. Small Talk Ebene. keine Probleme/ Sorgen/ Ängste teilen. So wenig wie möglich zu sehen, zu MEINEN Konditionen und nur so lange wie es nett ist.

...vielleicht muss ich die Depressionen meiner Schwester bei ihr bleiben lassen und nicht viel von ihr erwarten (verabreden funktioniert einfach nicht, zu ihr geht nicht weil sie ein Messie ist und bei mir ist ihr zu weit weg/ zu anstrengend (sie fährt den Weg öfters wenn was cooles in meiner Stadt ansteht, scheinbar bin ich nicht cool genug)).

...vielleicht muss ich mich von der Idee verabschieden irgendwann zu den coolen Kids zu gehören, die ja aber aus anderen Familien kommen. Damit ich mich nicht ständig zusammen reißen/ verstellen muss.

...vielleicht sollte ich meine soziale Schicht im Mittelstand akzeptieren. Solange ich mit dem zufrieden bin, wie ich lebe und wirklich das mache was ich möchte? Also keine Weltreise übers Knie brechen, sondern Badeurlaub in Europa, wie es mir gemütlich und sicher vorkommt (Komfortzone)

Wenn dann Jemand fragt wieso ich nicht Ski fahren kann, sag ich "ist eben so" und wenn Jemand dann mit seinen Eltern flexen will sag ich "aha". Also lasse mich nicht davon beeindrucken, sondern fahre selber, wenn ich das möglich möchte und es sich anbietet in einen kleinen Ski Urlaub.

Aber halt nicht zum Mithalten, sondern weil ich es wirklich schön finde.

Ich kann eh nicht mithalten und sollte mich deswegen auch nicht mehr schlecht fühlen. Weil ich 1. andere Startbedingungen im Leben hatte und dafür viel erreicht habe und 2. es nicht automatisch heißt deswegen besser zu sein, weil die Eltern mehr Kohle hatten.

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