die, die das Wasser liebt
Montag, 9. Juni 2025
Autismus anerkennen
Die Autismus Diagnose ist jetzt ca 3 Wochen alt.

3 Wochen, in denen ich mich mit dem Gedanken anfreunden konnte oder eben auch nicht.

Seitdem habe ich erstmal alle Verabredungen mit Freunden abgesagt. Und alles infrage gestellt.
Bzw bin ich noch im Prozess.

Autismus is real und auch die Erschöpfung, die durch soziale Interaktion einhergeht is real.


Als ich trotzdem beim Treffen der ADHS Selbsthilfegruppe war, lief es wieder ähnlich ab.
Die andere nehmen sich zum Teil sehr viel Raum. Sie dachten, vielleicht hätten sie auch Autismus. Aber ich sehe bei ihnen keine, absolut keine Kriterien dafür und finde es auch anstrengend, dass sie es wie ein Lifestyle Problem behandeln.

Ich geh ja schon wirklich seit meiner Kindheit zum Psychologen, hatte Suizid Gedanken und generell sehr viele Probleme im Leben.

Jetzt so ein bisschen alles ins Lächerliche zu ziehen, weil "es könnte ja Autismus sein", sich aber gar nicht damit beschäftigt zu haben, nervt wirklich extrem.

So musste ich der einen "Freundin" erklären, dass jede soziale Interkation anstrengend ist und zu Sozialkater führt.
Was sie nicht nach vollziehen kann, weil sie sehr sozial ist und es ihr keine Probleme bereitet. Viel mehr noch, sie sucht soziale Kontakte, ist mit allen möglichen Leuten befreundet, redet super viel über sich selbst, quasselt mit dem Kiosk Besitzer usw.

Wie ausgerechnet sie auf die Idee kommt, sie könnte autistisch sein, ist mir ein Rätsel.

Aber ich erlebe immer wieder, das andere sich und ihre Belange super wichtig nehmen, in den Fokus rücken, nur über ihre Themen reden wollen und meine Belange (bzw meine Bedürfnisse sind ja real anders) unter den Tisch fallen.

Auch weil es einfach so gelernt habe. Leider.
Also keinen Raum zu nehmen und die Klappe zu halten, um zu funktionieren. Bloß keine Aufstände machen....


Das wird jetzt alles mit Sicherheit kein Spaziergang.
Herauszufinden, wie ich mein Leben gestalten kann (bzw habe ich bereits eine Liste mit Routinen) aber dann auch durchzusetzen, gegen Leute, die ihre Belange als viel wichtiger erachten.

Vielleicht stehe ich danach alleine da.
Würde ich nicht immer nachgehen, immer nachsichtig sein, wenn ich zb 2 Stunden von einer Freundin im Cafe versetzt werde, weil sie es wieder nicht hinbekommen hat.

Eigentlich sollte man das gleiche Verhalten mal an den Tag legen, um den Leuten zu zeigen, wie scheiße das ist.
Wäre aber auch kindisch.

Also ich glaube es geht darum, seine Standards durchzuziehen. Und wenn Jemand sich nicht daran hält auch Konsequenzen zu ziehen.

Ich schaffe es ja auch immer pünktlich zu sein, weil es mir wichtig genug ist.



Jedenfalls lief das Treffen dann ganz ok ab.
Sozialkater war aber danach riesig. Habe Gestern nur geschlafen (bis Nachmittag) und heute bis Mittag (also nochmal 12 Stunden).
Am Ende dann wieder sinnloses Gelaber "Wir könnten xy machen bla bla" ne, werden wir nicht. Weil du, trotz Arbeitslosigkeit /bzw Krankschreibung ja so viele andere wichtigere Termine immer hast. Und das einfach nicht meinst, wie du sagst.

Am Anfang dachte ich noch, es sei ernst gemeint, mit lass nochmal treffen. Aber alle Versuche einen Termin mit ihr und der zu-spät-kommenden-Freundin auszumachen verliefen ins Nichts. Weil es, wie gesagt, nur Gelaber von denen ist. Nach zwei Monaten gab ich auf und fragte nicht mehr nach weiteren Treffen nach. Ich verliere sonst zu viel Energie für nichts.


Mal sehen, was die Therapie so hergibt. Die Therapeutin ist gerade frisch aus dem Studium und scheint eher ein nettes Mädchen zu sein. Sie scheint Autismus nicht zu begreifen. War jetzt mein erster Eindruck.


Und jobmäßig... da gruselt es mich. Vollzeit kann ich nicht. Normal arbeiten auch nicht. Werde ich jetzt von Job zu Job und immer zwischen Überforderung/ Burnout und kündigen/ von meinem Ersparten leben pendeln?


Ich entscheide erstmal keine Entscheidungen zu treffen.
Obwohl ich die Orga der Selbsthilfegruppe an den Nagel hängen möchte, weil es mir zu wenig bringt (aber schön, das alle andere gerne nehmen ohne was zu geben).
Und obwohl mein Studium mich zu nichts bringen wird.

Vielleicht kann ich ja noch langsamer studieren und für länger Werkstudent sein. Das wäre momentan der einzige Vorteil.

Ob ich nochmal ein Stipendium bekomme, steht auch noch aus.


Vielleicht sollte ich mir mal richtig Urlaub nehmen.
Aber leider habe ich mich, meine Sorgen, Routinen usw immer mit dabei. Daher "bringt" mir das oft leider nicht so viel.

Der einzige Lichtblick sind momentan die Semesterferien.
Dann muss ich nur noch arbeiten und hab sonst richtige Freizeit.


Ich hoffe so sehr, dass sich alles andere mehr oder weniger jetzt regeln wird.

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Letzte Aktualisierung: 2025.06.10, 15:27
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